Liebe vs. Angst

Ich erinnere mich noch an unseren ersten Kuss: Stuttgart, 10 Jähriges Jubiläum einer Partyreihe, die ich in meinen Zwanzigern so gerne besucht hatte. Ich dachte mir nichts dabei und freute mich unglaublich, die “guten alten Zeiten” noch ein Mal erleben zu dürfen. Nach etlichen Moscow Mule’s und Gin Tonics zischte hin und wieder mal eine Flasche Wasser durch meine Venen. Dann sah ich DICH: Süß, schüchtern, vielleicht auch wild? Ich konnte deine innige Energie spüren, auch wenn zwischen uns ein Tumult an alkoholisierten Menschen – mich einbegriffen – vorhanden waren.

Voller Angst, Schweiß und innerem Zittern setzte ich ein paar Schritte näher zu dir. “Warum sind meine Hände so unfassbar feucht?!” Murmelte ich vor mir her. Für einen kurzen Augenblick schautest du mir in die Augen. Ein klares Grinsen deinerseits. Du wolltest spielen. Und ich? Meine Nervosität schnürte meine Stimme zu. Doch ich wollte nicht zulassen, dass meine Schüchternheit siegte. Also trat ich noch näher an dich und begann, langsam und verschmitzt zu grinsen, denn ich verstand, dass das ein Spiel war. Ich beugte mich vor zu dir ans Ohr, presste meine Wange an deine, hielt kurz den Atem an und fragte: “Spürst du mich jetzt?”

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